ZOU
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25.05.2022
Die Unterstützung durch den Ehepartner scheint sich bei Menschen mit Herzinsuffizienz positiv auf den Verlauf der Erkrankung auszuwirken: Verheiratete fühlen sich eher in der Lage, Komplikationen und einer Verschlechterung der Erkrankung vorbeugen zu können. Tatsächlich ist auch ihre Sterblichkeit messbar geringer.
Von gut 1000 Personen, die aufgrund von Herzinsuffizienz im Krankenhaus behandelt worden waren, verstarben innerhalb der nächsten zehn Jahre 67 Prozent. Diese Sterblichkeit war jedoch ungleich verteilt: Unverheiratete Personen verstarben 1,6-mal häufiger als verheiratete. Bei verwitweten Menschen war dieses Risiko am stärksten ausgeprägt.
Dr. Fabian Kerwagen vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg, der die Ergebnisse auf der Tagung der Europäischen Herzgesellschaft (ESC) in Madrid vorstellte, führte dies auf die Unterstützung durch den Partner zurück: „Der Zusammenhang zwischen Ehe und Langlebigkeit illustriert, wie wichtig soziale Unterstützung für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz ist. Ehepartner können bei der korrekten und regelmäßigen Einnahme der Medikamente unterstützen, Motivation spenden und eine Vorbildfunktion bei der Entwicklung gesunder Verhaltensweisen einnehmen, was sich alles auf die Lebenserwartung auswirken kann.“
Aus diesem Grund sollten auch Angehörige und Nahestehende bei der Behandlung von Herzinsuffizienz mit eingebunden werden. Kerwagen arbeitet mit seinem Team gerade an einer App, die Unterstützung im täglichen Umgang mit der Erkrankung geben soll, besonders wenn Partner fehlen.