10.09.2015
Symptome, die auf einen Hirntumor hinweisen, machen sich im Schnitt erst drei Monate vor der Diagnose bemerkbar. Jetzt fanden US-Forscher heraus, dass sich ein erhöhtes Risiko für ein Gliom, der häufigsten Form eines Hirntumors, vermutlich schon Jahre vorher zeigt – und zwar im Blut.
Gemeinsam mit Kollegen entdeckte Judith Schwartzenbaum von der Ohio State University, dass die Funktion des Immunsystems im Blut von Menschen, die an einem Hirntumor erkrankt waren, schon fünf Jahre vor der Diagnose verändert war. Danach tauschten spezielle Eiweißstoffe weniger Signale untereinander aus. Bei Menschen ohne Hirntumor blieben diese Interaktionen dagegen unverändert, berichten die Forscher im wissenschaftlichen Online-Journal PLOS ONE. Bisher war bereits bekannt, dass Gliome dazu in der Lage sind, das Immunsystem zu unterdrücken und so das eigene Wachstum zu fördern.
Die Eiweißstoffe, die Cytokine genannt werden, sind als Teil der Immunabwehr auf vielfältige Weise miteinander vernetzt und wirken aufeinander ein. „Ich kann nicht sagen, welches die wichtigsten Cytokine sind, weil sie alle miteinander in Verbindung stehen und nicht alleine agieren“, sagt Schwartzenbaum. Allerdings sei eine Schwächung all dieser Verbindungen bei Hirntumor-Patienten bis zu fünf Jahre vor der Diagnose zu erkennen gewesen.
HH