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06.04.2023
Aus genetischen, bildgebenden und gemessenen Daten in der britischen Biobank identifizierten die Forschenden strukturelle Veränderungen im Gehirn, die durch Bluthochdruck verursacht werden. Ihre Theorie war, dass Bluthochdruck in diesen Bereichen das Gedächtnis und die Denkfähigkeit beeinträchtigen und damit Demenz fördert. Anhand von Untersuchungen mit Testpersonen, die hohen Blutdruck hatten, konnten die Wissenschaftler zeigen, dass diese Teile des Gehirns tatsächlich betroffen waren: „Unsere Studie hat zum ersten Mal bestimmte Stellen im Gehirn identifiziert, die möglicherweise ursächlich mit Bluthochdruck und geistigen Beeinträchtigungen in Verbindung stehen“, so Studienautor Mateusz Siedlinski von der Universität Edinburgh in Schottland.
„Als wir unsere Ergebnisse überprüften, indem wir in Italien eine Gruppe von Menschen mit hohem Blutdruck untersuchten, stellten wir fest, dass die Teile des Gehirns, die wir identifiziert hatten, tatsächlich betroffen waren“, sagte Tomasz Guzik, Kardiologe an der Universität Edinburgh. Sein Kollege Mateusz Siedlinski ergänzte: „Unsere Studie hat zum ersten Mal bestimmte Stellen im Gehirn identifiziert, die möglicherweise ursächlich mit Bluthochdruck und geistigen Beeinträchtigungen in Verbindung stehen.“
Das Team hat Veränderungen in neun verschiedenen Bereichen der weißen Hirnsubstanz gefunden, die sowohl mit Bluthochdruck als auch mit einer Verschlechterung der Gehirnfunktion zusammenhängen. Beispielsweise ist ein betroffener Abschnitt an der Basis des Vorderhirns (Putamen) wesentlich für Reaktionen auf Reize und Lernen. Andere identifizierte Regionen sind an der Verhaltenssteuerung, Entscheidungsfindung und der Regulation von Emotionen beteiligt oder dienen als Kommunikationskanäle zwischen verschiedenen Gehirnregionen.
„Durch die Betrachtung dieser spezifischen Gehirnregionen können wir möglicherweise vorhersagen, wer im Zusammenhang mit Bluthochdruck schneller Gedächtnisverlust und Demenz entwickeln wird“, sagte der Kardiologe Tomasz Guzik. „Dies könnte gezieltere Therapien unterstützen, um die Entwicklung kognitiver Beeinträchtigungen bei den am stärksten gefährdeten Patienten zu verhindern.“
Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehad101