SeniorenGesundheit

Hitzschlag oder Sonnenstich?

NK  |  20.07.2022

In Deutschland herrscht aktuell fast überall sommerliche Hitze. Das kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Woran man einen Hitzschlag und einen Sonnenstich erkennt und was dann zu tun ist, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.

Frau, hält eine Hand an ihren Kopf.
Wer sich bei hochsommerlichen Temperaturen zu lange ohne Kopfbedeckung in der Sonne aufhält, riskiert schnell einen Sonnenstich.
© Getty Images/iStockphoto

Sonnenstich: Symptome und Behandlung

Zu einem Sonnenstich kommt es, wenn der Kopf zu lange ungeschützt den Strahlen der Sonne ausgesetzt ist. Das reizt die Hirnhäute und es kann zu einer Schwellung kommen, die sich auf das Gehirn auswirken kann. Kopfschmerzen und Übelkeit bis zum Erbrechen sind die Folge. Charakteristisch sind zudem Nackensteifigkeit oder Nackenschmerzen (als Ausdruck der Hirnhautreizung), ein roter Kopf, Kopfschmerz und Desorientiertheit. Die Körpertemperatur ist aber normal.

Zunächst gilt: Raus aus der Sonne. Dann sollte der Kopf mithilfe nasser Tücher gekühlt werden. Niemals sollte der ganze Körper heruntergekühlt werden, vielmehr ist es wichtig, die Körperwärme zu erhalten. Weiterhin ist es sinnvoll, die Kleidung für eine bessere Durchblutung zu lockern. Außerdem: Viel trinken, am besten Wasser, Tee oder isotonische Getränke. Alkohol ist tabu.

Hitzschlag: Symptome und Behandlung

Der Hitzschlag ist gefährlich und kann sogar lebensbedrohlich sein. Durch Flüssigkeitsmangel bildet der Körper weniger Schweiß, in extremen Fällen versiegt die Schweißproduktion ganz. Es kommt zum Wärmestau und die Körpertemperatur steigt. Durch starke Hitze und körperliche Belastung steigt die Körpertemperatur schnell auf über 39 Grad an. Ein Hitzschlag tritt bei warmer und gleichzeitig feuchter Luft auf, wenn die überschüssige Wärme nicht durch kühlenden Schweiß abgeleitet werden kann. Dies ist zum Beispiel bei Gewitterlagen oder bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit schwüler, unbewegter Luft der Fall. Neben der erhöhten Körpertemperatur sind zunächst rote Haut, später zunehmende Blässe und aschfahles Aussehen, sowie Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen mit Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen typische Symptome.

Bei einem Hitzschlag muss der Betroffene sofort aus der Hitze gebracht und ein Notarzt gerufen werden. Der ganze Körper muss langsam gekühlt, Atmung und Bewusstsein kontrolliert werden. Erste-Hilfe-Maßnahmen sind: Kleidung lockern, dem Betroffenen Luft zufächeln und den Körper mit feuchten Umschlägen langsam und kontrolliert kühlen. Ist die Person ansprechbar, sollte ihr Oberkörper höher gelagert werden. Ist die Person bewusstlos, sollte sie bis zum Eintreffen des Notarztes in stabile Seitenlage gebracht werden.

Richtiges Verhalten bei Sommerhitze

Für alle gilt: Viel trinken und insbesondere in der Mittagszeit die direkte Sonneneinstrahlung meiden. Bewährt hat sich warmer Tee, da er sowohl Flüssigkeit zuführt als auch den Körper leicht schwitzen lässt und damit kühlt. Gerade ältere Menschen sollten gut auf sich Acht geben und ausreichend trinken. Denn für Seniorinnen und Senioren besteht bei hohen Temperaturen die Gefahr von Stürzen, Austrocknung, Verwirrtheit und Kreislaufkollaps oder -stillstand. In Zimmern helfen Jalousien und Vorhänge vor den Fenstern, die Hitze auszusperren. Ein feuchter Waschlappen oder Umschläge auf der Stirn oder im Nacken, den Unterarmen und Beinen kühlen den Körper. Der Luftstrom von Ventilatoren im Zimmer oder Taschenventilatoren für das Gesicht können ebenfalls hilfreich sein.

Wichtig ist, dass Pflegende, Angehörige und Nachbarn ältere Menschen regelmäßig an das Trinken erinnern, das geht auch mit einem Telefonanruf. Das Essen sollte an heißen Tagen umgestellt werden, leichte Kost wie Obst und Gemüse entlastet den Körper.

Wer sich draußen aufhält, trägt am besten luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Kopfbedeckung ganz besonders wichtig, da der Kopf im Verhältnis zum Körper bei Kindern viel größer und die Schädeldecke dünner ist als bei Erwachsenen. Ebenso fehlt schützendes Haar.

Schwere körperliche Belastungen sollte man bei hochsommerlichen Temperaturen vermeiden. Wer sich beruflich oder privat bei großer Hitze oder hoher Luftfeuchtigkeit viel bewegen muss, sollte sich dieser besonderen Situation bewusst sein, sehr viel trinken und ausreichend Pausen einplanen.

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