27.04.2016
Studienteilnehmer, die eine Hörhilfe verwendeten, schnitten bei kognitiven Tests, obwohl sie schlechter hörten, deutlich besser ab als Teilnehmer, die keine Hörhilfe verwendeten. Dies berichten Wissenschaftler von der Columbia University im American Journal of Geriatric Psychiatry. In der Gruppe jener, die kein Hörgerät verwendeten, standen kognitive Funktionen in direktem Zusammenhang mit dem Hörvermögen. Bei Tests, die keine verbale oder auditive Komponente hatten, bei denen also nichts gesprochen oder gehört werden musste, schnitten Teilnehmer mit Hörgeräten dagegen nicht deutlich besser ab, und es zeigte sich auch kein Zusammenhang zum Hörvermögen, so die Forscher.
Die Studie deute darauf hin, dass ein schlechter werdendes Gehör zum Abbau geistiger Fähigkeiten beitragen könne, so die Forscher. Hörhilfen könnten eine einfache, aber wichtige Möglichkeit darstellen, das Entstehen von Demenz zu verhindern oder zu verlangsamen, indem sie älteren schwerhörigen Menschen dabei helfen, weiter an Gesprächen teilzunehmen, sagt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Professor Anil K. Lalwani. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen über 75 Jahren leide unter Hörverlust, sagt Lalwani, allerdings nutzten weniger als 15 Prozent ein Hörgerät. Gemeinsam mit Kollegen hatte er die geistige Fitness von 100 Senioren zwischen 80 und 99 Jahren, deren Gehör mit dem Alter nachgelassen hatte, untersucht. Von diesen verwendeten 34 regelmäßig eine Hörhilfe.
HH