17.11.2011
Krebszellen benötigen für ihr Wachstum extrem viel Energie. Um sie zu gewinnen, machen sie auch vor "Selbstverletzung" nicht Halt. Und genau das könnte ihre Schwachstelle sein, die als Ansatzpunkt für neue Krebstherapien dienen könnte. Das hoffen Forscher des Albert Einstein College of Medicine der Yeshiva Universität in New York, USA.
Um ihren hohen Energiebedarf zu decken, haben Krebszellen einen ungewöhnlichen Weg gewählt: Sie verdauen sich partiell selbst. Bei diesem Autophagozytose genannten Mechanismus werden Zellbestandteile abgebaut. Normalerweise dient das dazu, verbrauchte Eiweiße und andere beschädigte Zellbestandteile zu entsorgen und zu recyclen. Dabei wird Energie für andere Stoffwechselprozesse gewonnen.
Krebszellen haben offensichtlich einen Weg gefunden, diese Selbstverdauung zu optimieren und so ihren hohen Energiebedarf zu decken. Den amerikanischen Wissenschaftlern ist es nun gelungen, dieses "Recycling-System" durch genetische Veränderungen der Zellen auszuschalten. Im Tierversuch führte dies dazu, dass die Tumoren schrumpften und die Bildung von Tochtergeschwulsten (Metastasen) verhindert wurde.
Die Wissenschaftler sind überzeugt davon, über diesen Mechanismus Tumoren an ihrem Wachstum und ihrer Ausbreitung zu hindern. In weiteren Forschungen wollen sie nun Substanzen entwickeln, die ganz gezielt die Autophagozytose in Krebszellen unterbinden, ohne dass eine genetische Veränderung der Zellen erfolgen muss. Augenblicklich erforschen sie ihre neue Methode an Lungenkrebszellen.
KK