29.11.2013
In Versuchen mit Labormäusen und Krebszellen fanden die Forscher heraus, dass ein Nebenprodukt des Cholesterins, kurz 27HC genannt, ähnlich wirkt wie das weibliche Sexualhormon Östrogen. Dieses Hormon spiele vermutlich in 75 Prozent aller Brustkrebs-Fälle eine wichtige Rolle, schreiben die Forscher. Das Cholesterin-Nebenprodukt nun fördere ganz eigenständig das Tumorwachstum sowie dessen Aggressivität, berichten die Studienautoren in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Science.
„Schon viele Studien haben gezeigt, dass zwischen Übergewicht und Brustkrebs ein Zusammenhang besteht, speziell zwischen erhöhten Cholesterinwerten und dem Brustkrebsrisiko“, sagt Donald McDonnell von der Duke Universität im US-Bundesstaat North Carolina. Mit ihrer Studie haben die Forscher nun eine mögliche Erklärung dafür gefunden.
Mehr noch: Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass es einen einfachen Weg geben könnte, das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs zu verringern, so McDonnell. Und zwar indem die Cholesterinwerte in Schach gehalten werden, z.B. durch die Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten, wie beispielsweise Statinen, oder einer Umstellung der Ernährung. Darüber hinaus könnte die Einnahme von Statinen unter Umständen die Therapie von Frauen mit Brustkrebs, die gleichzeitig hohe Cholesterinwerte haben, verbessern, hofft McDonnel. Allerdings steht die Forschung hier noch am Anfang. In einem nächsten Schritt müssten die Ergebnisse durch klinische Studien bestätigt werden, so die Forscher.
HH