05.04.2016
Die Zahl der fettleibigen Menschen auf der Erde hat sich in den vergangenen 40 Jahren mehr als versechsfacht. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Hält dieser Trend an, könnte nach Einschätzung eines britischen Forscherteams im Jahr 2025 rund ein Fünftel der Weltbevölkerung adipös sein.
Vor 40 Jahren gab es noch doppelt so viele untergewichtige Menschen wie Übergewichtige. „Heute gibt es dagegen mehr fettleibige als untergewichtige Menschen“, so Professor Dr. Majid Ezzati vom Imperial College in London. Während im Jahr 1975 noch etwa 105 Millionen Menschen als adipös galten, stieg die Zahl bis zum Jahr 2014 auf rund 641 Millionen. 2014 waren etwa jeder zehnte Mann und mehr als jede siebte Frau fettleibig. 1975 waren es noch jeder dreißigste Mann und jede fünfzehnte Frau. Die Studie wurde im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht.
Die Wissenschaftler hatten dafür Daten aus etwa 1700 Studien zusammengefasst, die zwischen 1975 und 2014 durchgeführt wurden. Insgesamt flossen in die Auswertung Angaben zum Body-Mass-Index (BMI) von fast 2 Millionen Menschen ein. Der durchschnittliche BMI ist nach Angaben der Forscher im betrachteten Zeitraum bei beiden Geschlechtern umgerechnet um durchschnittlich 1,5 kg Körpergewichts pro Dekade gestiegen, schreiben Ezzati und Kollegen. „Wir brauchen dringend neue Strategien, um diese Entwicklung zu verlangsamen oder zu stoppen“, so das Fazit des Studienautors.
cm/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK