15.05.2013
Sie hatten für ihre Studie die Blut-Zusammensetzung von 356 Japanern zwischen 20 und 90 Jahren untersucht. Dabei stellten sie fest, dass sich die Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen mit zunehmendem Alter für beide Geschlechter verringert. Das überraschte die Forscher zunächst nicht, denn die die Leistungsfähigkeit der Immunabwehr nimmt mit zunehmendem Alter allgemein ab. Allerdings erkannten die Forscher bei einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen, den Lymphozyten, Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So sank die Menge dieser Abwehrzellen bei Männern mit zunehmendem Alter, bei Frauen stieg sie. Da Männer jedoch in jüngeren Jahren einen höheren Lymphozyten-Pegel haben als gleichaltrige Frauen, gleiche sich dieser mit dem Alter an, stellen die Forscher fest. Deutliche Abweichungen zwischen Mann und Frau offenbarten sich jedoch bei einem genaueren Blick auf Untergruppen der Lymphozyten.
Der Grund für die unterschiedlichen Alterungsprozesse könnte bei den Geschlechtshormonen zu suchen sein – genauer beim Östrogen, vermuten die Forscher. "Frauen besitzen mehr Östrogen als Männer, das sie bis zur Menopause vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen scheint", sagte Professor Katsuiku Hirokawa von der Universität Tokyo. Darüber hinaus würden die Geschlechtshormone aber auch das Immunsystem beeinflussen, besonders die Bildung bestimmter Lymphozyten-Typen. Hirokawa: "Die Menschen altern verschieden schnell. Diese speziellen Merkmale des Immunsystems könnten dazu dienen, das biologische Alter einer Person zu bestimmen."
hh