27.06.2014
„Insekten brauchen weniger Futter, weniger Wasser, weniger Land und weniger Energie“, sagte Dr. Aaron Dossey, der mit seiner Firma proteinreiches Insekten-Pulver vertreibt, auf einer Tagung des Institute of Food Technologists in New Orleans. Außerdem würden bei der Züchtung weniger Umweltschadstoffe wie Pestizide oder Treibhausgase freigesetzt, stellte er im Rahmen einer Podiumsdiskussion fest. Mehr noch: Insekten stellen eine eiweißreiche Nahrungsquelle dar, die darüber hinaus auch noch eine Reihe wichtiger Nährstoffe, wie Omega-3-Fettsäuren, enthalte. Das allein spräche schon für einen Sinneswandel in puncto Essgewohnheiten.
Hinzu kommt aber auch die Vielfalt, mit die kleinen Krabbeltiere und ihre Larvenstadien unseren Speiseplan bereichern könnten – und in manchen Ländern der Erde bereits tun. „In den USA sind 85 Insektenarten als mögliche Nahrungsquelle dokumentiert“, sagte Dr. Florence Dunkel, Entomologin an der Montana State University und Herausgeberin des Food Insects Newsletter. „Weltweit gibt es um die 1.900 Arten.“ Zu den beliebtesten gehören Heuschrecken und Grashüpfer, Grillen, Seidenraupenpuppen sowie Käfer- und Mottenlarven, zählt die Insektenforscherin auf. Diese werden in anderen Ländern, zum Beispiel Thailand, Mexiko oder Uganda, als nahrhaft und durchaus schmackhaft angesehen.
In westlichen Nationen müsse man nur den Ekel überwinden, die kulturelle Barriere. „Wir haben viel Zeit damit verbracht, Insekten aus unseren Lebensmitteln fernzuhalten“, sagte Laurie Keeler von der University of Nebraska auf der Podiumsdiskussion, „jetzt wollen wir dazu ermutigen, Insekten als Nahrungsmittel anzusehen.“
HH