24.05.2012
Einer von sechs Männern mit Prostatakrebs glaubt, dass sich Krebs über die Luft verbreiten kann. Dieser Fehlglaube könne zu Missverständnissen führen und die Therapiewahl beeinflussen, warnten amerikanische Forscher auf der Tagung der American Urological Association in Atlanta.
Eine Patientenbefragung von amerikanischen Männern mit Prostatakrebs hatte ergeben, dass von 154 Patienten immerhin 25 glaubten, dass sich Krebs durch Luft verbreiten kann, 50 sagten, sie wüssten es nicht. Nur eine kleine Mehrheit von 51 Prozent war sich sicher, dass Luft definitiv nichts mit der Verbreitung von Krebs zu tun hat. Männer, die meinten, dass sich Krebs durch Luftkontakt verbreitet, entschieden sich mehr als dreimal so häufig gegen eine Prostataentfernung, im Vergleich zu Patienten die dies nicht glaubten. Die falsche Annahme kann den Forschern zufolge die Wahl der Behandlungsmöglichkeiten beeinflussen.
Ein Missverständnis lauert zudem im Bereich der Arzt-Patient-Kommunikation: Wenn ein Patient fragt, was der Arzt tut, falls sich der Krebs verbreitet hat, beziehen Ärzte dies allgemein darauf, ob der Krebs im Körper eines Menschen auch auf andere Organe übergegangen ist. Die Frage könnte jedoch darauf abzielen, dass der Patient sich danach erkundigt, was der Arzt zu tun gedenkt, wenn der Krebs mit Luft in Berührung kommt und sich dadurch verbreitet.
hh