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27.07.2023
Statische isometrische Übungen, bei denen die Muskeln Kraft aufbringen, ohne sich zu bewegen, eignen sich zur Senkung des Blutdrucks am besten, zeigt eine Übersichtarbeit in dem Fachmagazin „British Journal of Sports Medicine“.
Eine Forschungsgruppe der Universität Canterbury hält eine Revision der aktuellen Trainingsempfehlungen zur Vorbeugung und Behandlung von Bluthochdruck für sinnvoll. Denn ihre Auswertung von 270 randomisierten kontrollierten Studien mit 15.827 Teilnehmenden lässt vermuten, dass isometrisches Training den Blutdruck effektiver senkt als Ausdauertraining oder dynamisches Krafttraining. Der systolische (obere) bzw. diastolische (untere) Blutdruck sank je nach Trainingsform unterschiedlich stark:
- bei Ausdauertraining um 4,49 bzw. 2,53 mmHg
- bei dynamischem Krafttraining um 4,55 bzw. 3,04 mmHg
- bei kombiniertem Training um 6,04 bzw. 2,54 mmHg
- bei hochintensivem Intervalltraining um 4,08 bzw. 2,50 mmHg
- bei isometrischem Krafttraining um 8,24 bzw. 4 mmHg
Tiefergehende Analysen ergaben, dass alle Trainingsformen wirksam waren, isometrische Übungen und Laufen den Blutdruck aber besonders gut senkten.
Derzeit wird bei Bluthochdruck vor allem Ausdauersport wie zügiges Gehen, Laufen und Radfahren empfohlen. Dies basiert jedoch größtenteils auf älteren Daten, in die neuere Trainingsformen noch nicht einbezogen wurden.
Isometrische Übungen sind z. B. Wandsitzen: Dabei „sitzt“ man ohne Stuhl oder Hocker mit dem Rücken an einer Wand. Eine andere isometrische Übung ist der Unterarmstütz, auch Plank genannt. Sie ähnelt dem Liegestütz, man stützt sich dabei aber nicht auf den Händen, sondern auf den Unterarmen ab.
Quelle: DOI 10.1136/bjsports-2022-106503