ZOU
|
10.06.2024
In Samenproben von 6.758 Männern aus vier dänischen Städten Dänemarks, die zwischen 2017 und 2022 gewonnen wurden, zeigten sich keine statistisch signifikanten Veränderungen der Spermienzahl. Das schreiben Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Human Reproduction“. Prof. Allan Pacey von der Universität Manchester sagte: „Es wird allgemein angenommen, dass die Spermienzahl bei Männern sinkt. Dies geht unter anderem auf eine 2023 veröffentlichte Metaanalyse zurück, die besagte, dass die Spermienkonzentrationen weltweit seit dem Jahr 2000 jährlich um bis zu 2,64 Prozent gesunken seien. Wir haben jedoch in vier dänischen Städten zwischen 2017 und 2022 keine eindeutige Veränderung gesehen.“
Überraschend war allerdings, dass zwischen 2019 und 2022 die Gesamtmenge und die Anzahl der beweglichen Spermien um 16 bzw. 22 Prozent zurückgegangen waren. Die Forschenden führen das auf die Corona-Pandemie zurück: „Obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass das SARS-CoV-2-Virus Spermien direkt beeinflusst, vermuten wir, dass die Lockdowns und Beschränkungen zu Veränderungen der Arbeit, der Ernährung und der körperlichen Aktivität geführt haben. Von diesen Faktoren wissen wir bereits, dass sie die Beweglichkeit der Spermien beeinflussen können.“ Lebensstildaten der Samenspender waren jedoch nicht verfügbar, um diese Frage klar zu beantworten. Es bleibt also spannend, wie sich die Zahlen seit dem Ende der Pandemie entwickeln.
Quelle: DOI 10.1093/humrep/deae115