NK
|
17.03.2023
Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, von der meist Menschen über 60 betroffen sind. Die Krankheit beginnt schleichend und zeigt sich vor allem durch Probleme mit der Motorik, wie etwa Muskelsteifheit, Zittern oder Gleichgewichts- und Koordinationsschwierigkeiten. Um diese zu lindern, eignet sich einer neuen Analyse zufolge jede Art von Bewegung: „Wir beobachteten klinisch bedeutsame Verbesserungen im Schweregrad motorischer Symptome für die meisten Bewegungsangebote. Dazu gehörten Tanzen, Gang-, Gleichgewichts- und Funktionstraining, multimodales Training, also eine Kombination mehrerer Bewegungsformen, und Körper-Geist-Training wie z.B. Tai Chi oder Yoga“, sagt Moritz Ernst, Erstautor des Cochrane Reviews.
Ähnliche Verbesserungen beim Schweregrad der Bewegungssymptome erzielten Bewegung im Wasser, Krafttraining und Ausdauertraining. „Was die Lebensqualität betrifft, beobachteten wir klinisch bedeutsame positive Effekte für Bewegung im Wasser und wahrscheinlich auch für andere Arten von Übungen, wie Ausdauertraining, Körper-Geist-Training, Gang-, Gleichgewichts- und Funktionstraining sowie multimodales Training“, sagt Ernst. Die Datenlage reiche jedoch nicht aus, um das genaue Ausmaß der Symptomverbesserungen zu bestimmen.
Für das Review wertete das Team 156 randomisierte kontrollierte Studien aus, die ein Bewegungsangebot mit keiner Bewegung oder mit anderen Bewegungsangeboten verglichen. Insgesamt wurden 7939 Personen aus der ganzen Welt in die Übersichtsarbeit eingeschlossen, was sie zum größten und umfassendsten systematischen Review über die Auswirkungen verschiedener Bewegungsangebote bei Menschen mit Parkinson macht.
Für Parkinson gibt es bislang keine Heilung. Die Symptome lassen sich jedoch lindern, wobei Physiotherapie oder andere Bewegungsangebote helfen. Bislang war unklar, ob bestimmte Arten von Bewegung besser wirken als andere.
Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD013856.pub2