04.07.2018
Etwa ein Siebtel (13,5 Prozent) geht demnach aufgrund von Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit oder Schwerbehinderung vorzeitig in Rente. „Besonders häufig sind Beschäftigte mit körperlich belastenden Berufen betroffen“, erklärt Dr. Thomas Grobe vom Institut der angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen, der die Daten für die TK ausgewertet hat. So ist das Risiko besonders im Bau- und Holzgewerbe (1,8-fach), in der Metallbranche sowie bei Verkehrs- und Lagerarbeitern (je 1,6-fach) erhöht. Ein weiteres Drittel derer, die früher in Rente gehen, könne zwar genug Berufsjahre aufweisen, nehmen jedoch deutliche finanzielle Einbußen in Kauf, um aus dem Erwerbsleben auszuscheiden.
Diese Zahlen geben laut dem TK-Vorstandsvorsitzenden Dr. Jens Baas zu denken – auch vor dem Hintergrund, dass ältere Beschäftigte fast drei Mal so viele Arzneimittel wie der Durchschnitt der Erwerbstätigen benötigten. „Es nützt nichts, das Renteneintrittsalter immer weiter hochzuschrauben, wenn schon heute nicht einmal jeder Zweite so lange arbeitet.“ Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Menschen leistungsfähig bleiben und überhaupt bis zum Rentenbeginn arbeiten können – auch weil die geburtenstarke Babyboomer-Generation langsam ins Rentenalter komme. Aus Baas‘ Sicht ist es Aufgabe des Arbeitgebers, sich auch in gesundheitlicher Hinsicht um seine Mitarbeiter zu kümmern, während die Krankenkassen die nötigen Expertisen liefern. „Unser Ziel muss sein, dass auf dem Weg zur Rente nicht mehr jeder Zweite gesundheitlich auf der Strecke bleibt.“
ke/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK