19.04.2012
Mit rund 1.600 gemeldeten Erkrankungen haben sich die Masern-Fälle in Deutschland im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Dass Masern aber keine harmlose Kinderkrankheit sind, zeigt die Zunahme der Erkrankungen bei nicht ausreichend geschützten Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt daher, den eigenen Impfschutz zu überprüfen.
"Der Schutz vor den hoch ansteckenden Masern und deren möglichen Komplikationen ist nicht nur für alle Kinder, sondern auch für Jugendliche und junge Erwachsene wichtig", sagt Professor Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. Gerade in der Gruppe der Personen, die nach 1970 geboren sind, gibt es deutliche Impflücken. Sie sollten ihren Impfschutz unbedingt prüfen und sich gegebenenfalls impfen lassen.
Für einen ausreichenden Schutz werden Kindern zwei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln empfohlen. Um sie möglichst frühzeitig zu schützen, sollte die erste Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten und die zweite vor Ende des zweiten Lebensjahres gegeben werden. Jugendliche, die noch keine oder nur eine Impfung erhalten haben, sollten sie möglichst schnell nachholen. Darüber hinaus empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unzureichendem Masernschutz, sich einmalig impfen zu lassen.
Eine wichtige Impf-Zielgruppe sind auch Personen mit Migrationshintergrund. Daten zeigen, dass die Impfquoten bei neu zugewanderten Kindern für die meisten Impfungen unterdurchschnittlich sind.
Die Empfehlungen zur Überprüfung des Impfschutzes wurden von der BZgA und dem Robert-Koch-Institut (RKI) anlässlich der am 21. April beginnenden Europäischen Impfwoche 2012 ausgesprochen. Diese Initiative der Weltgesundheitsorganisation will über die Bedeutung von Impfungen informieren und dadurch die Impfraten erhöhen.
BZgA/RKI/FH