Und das, obwohl moderne Antidepressiva in vielen Fällen ein normales Leben ermöglichen und dabei weder abhängig machen noch das Wesen verändern.
Das gilt besonders für Extrakte aus Johanniskraut, deren Wirkung auf Botenstoffe im Gehirn erwiesen ist. Ein Ungleichgewicht dieser Botenstoffe scheint den Menschen nach heutigem Kenntnisstand in die depressive Stimmung zu befördern. Antidepressiva stellen das Gleichgewicht weitestgehend wieder her, wobei verschiedene Arzneistoffe jeweils bestimmte Botenstoffe besonders stark beeinflussen. Johanniskraut-Extrakte wirken auf die drei wesentlichen Systeme, das Serotonin-, das Noradrenalin- und das Dopamin-System.
Auf eine ausreichende Wirkung können sich Patienten allerdings bei außerhalb von Apotheken vertriebenen Produkten nicht immer verlassen. Präparate aus Drogerien oder Supermärkten sind häufig zu gering dosiert, das heißt, man zahlt, ohne im Gegenzug eine Wirkung gegen die Depression zu bekommen. Der Grund liegt nicht immer in einer zu geringen Menge des Johanniskraut-Extraktes, sondern oft auch in der schlechten Qualität der Frischpflanze. Nur wenn ein Hersteller einwandfreie Frischpflanzen bezieht, lassen sich daraus auch Extrakte mit Inhaltsstoffen in ausreichender Menge herstellen.
Nach wie vor sollte man bei Symptomen, die auf eine Depression hindeuten und länger als 2 Wochen anhalten, zunächst den Arzt aufsuchen. Und dabei wissen: Gegen eine Depression hilft kein Beruhigungsmittel (Tranquilizer), das schnell in eine Abhängigkeit führen und eine Depression noch verschlimmern kann, sondern ausschließlich Mittel gegen Depressionen, so genannte Antidepressiva. Einschließlich Johanniskraut brauchen alle Antidepressiva mindestens zwei bis drei Wochen, bis sie Wirkung zeigen.