27.02.2019
Die Geburt eines Kindes hat starke Auswirkungen auf den Schlaf: Mütter spüren vor allem in den in den ersten drei Monaten nach der Geburt drastische Einschnitte. Aber auch langfristig nimmt die Schlafdauer und Zufriedenheit bei beiden Elternteilen ab: Auch Jahre nach der Geburt fühlen sich viele Eltern noch beeinträchtigt.
Einer neuen Studie von Forschern der University of Warwick zufolge leiden Mütter und Väter nach der Geburt des ersten Kindes bis zu sechs Jahre lang unter Schlafstörungen und erreichen die Schlafqualität aus der Zeit vor der Schwangerschaft nicht. In den ersten drei Monaten nach der Geburt schliefen die Mütter durchschnittlich eine Stunde weniger als vor der Schwangerschaft, während die Schlafdauer der Väter um etwa 15 Minuten sank. Dr. Sakari Lemola von der Abteilung für Psychologie der University of Warwick erläutert: „Frauen neigen nach der Geburt eines Kindes zu einer stärkeren Schlafstörung als Männer. Dies zeigt, dass Mütter häufiger in der Rolle der primären Bezugsperson als Väter sind.“
Als die Kinder vier bis sechs Jahre alt waren, schliefen die Mütter etwa 20 Minuten und die Väter 15 Minuten weniger als vor der Schwangerschaft. Ihre Zufriedenheit mit dem Schlaf nahm einen ähnlichen Verlauf. Die Beeinträchtigungen des Schlafes waren bei Eltern mit dem ersten Kind im Vergleich zu erfahrenen Eltern größer. Zudem waren die Schlafstörungen bei stillenden Müttern im ersten halben Jahr nach der Geburt etwas ausgeprägter.
Die Wissenschaftler hatten für die Studie die Langzeiteffekte von Schwangerschaft und Geburt auf den Schlaf von 4659 jungen Eltern untersucht. Sie befragten die Eltern über mehrere Jahre hinweg zu ihrer Schlafdauer und -zufriedenheit.
ZOU