13.07.2018
Die Frage nach dem Geschlecht des Babys beschäftigt viele werdende Eltern. Dass es auch für den Verlauf der Schwangerschaft wichtig sein könnte, belegt jetzt eine neue Studie aus Großbritannien. Ob ein Junge oder ein Mädchen heranwächst, beeinflusst demnach die Konzentration bestimmter Stoffwechselprodukte im Blut von Schwangeren und damit möglicherweise auch das Risiko für Komplikationen.
Je nachdem ob es sich um ein weibliches oder männliches Baby handelte, wies die Plazenta unterschiedliche genetische Eigenschaften auf. Das führte u.a. dazu, dass eine Spermin genannte Substanz in unterschiedlicher Menge gebildet wird. Es handle sich dabei um ein Stoffwechselprodukt, das eine wichtige Rolle in Zellen spiele und auch für das Wachstum mancher Bakterien essenziell sei, erläutern die Forscher der University of Cambridge im Fachblatt JCI Insight. In weiblichen Plazentas fanden sie deutlich größere Mengen eines Enzyms, das Spermin bildet. Werdende Mütter, die mit einem Mädchen schwanger waren, hatten höhere Spermin-Konzentrationen im Blut als Frauen, die einen Jungen erwarteten.
Die Spermin-Mengen im Blut von Schwangeren mit einem Mädchen lieferten zudem einen Hinweis auf das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen. So stand ein höherer Spermin-Pegel mit einem höheren Risiko für eine Präeklampsie in Zusammenhang, die mit Bluthochdruck und einer Nierenerkrankung einhergeht. Ein niedriger Spermin-Pegel war dagegen mit dem Risiko von Wachstumsverzögerungen des Fötus assoziiert. Ihre Erkenntnisse könnten erklären, warum männliche Babys im Bauch der Mutter anfälliger für Wachstumsprobleme seien und warum Frauen, die ein Mädchen bekommen, ein höheres Risiko für eine schwere Präeklampsie haben, so das Resümee der Forscher.
HH