25.04.2012
Murielle Bochud und Kollegen vom Universitätsspital Lausanne hatte den Blutdruck und das Erbgut von über 16.000 Personen untersucht und mit der Menge des konsumierten Kaffees in Verbindung gesetzt. Sie fanden heraus, dass eine Tasse Kaffee am Tag den Blutdruck um bis zu neun Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) senkt. Viel-Kaffee-Trinker hatten demnach einen niedrigeren Blutdruck als Wenig-Kaffee-Trinker. Das galt jedoch nicht für Raucher. Zigarettenrauch beschleunige den Koffein-Abbau und störe dadurch den blutdrucksenkenden Effekt des Kaffees, berichteten die Schweizer Forscher in der Fachzeitschrift Human Molecular Genetics.
Sie fanden zudem heraus, dass im Erbgut verschiedene Varianten eines bestimmten Gens einem unterschiedlichen Kaffee-Genuss zugeordnet werden konnten. Wie viel Kaffee wir trinken, ist uns demnach schon in die Wiege gelegt. Wie schnell das Koffein in der Leber abgebaut wird und damit nicht mehr verfügbar ist, bestimmen ebenfalls die Gene - sofern man nicht raucht.
Obwohl Kaffee dafür bekannt sei, dass er kurzfristig den Blutdruck erhöhe, wirke er sich auf lange Sicht umgekehrt aus. "Das ist vergleichbar mit Jogging: Auch wenn der Blutdruck während des Rennens steigt, schützt regelmäßiger Sport vor Herz-Kreislauf-Schäden", sagte Idris Guessous, einer der Studienautoren. Gerade für Menschen mit dauerhaft erhöhtem Blutdruck, und dem damit verbundenen Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, könnte dies eine zusätzliche Perspektive darstellen.
hh