05.03.2018
Offenbar gibt es eine deutliche Verbindung zwischen der Gesichtstemperatur und der psychischen Arbeitsbelastung von Studienteilnehmern, wie die Forscher der University of Nottingham berichten. Wie Aufnahmen mit Wärmebildkameras zeigten, verringerte sich die Gesichtstemperatur, wenn sich die Studienteilnehmer stark auf schwierige Aufgaben konzentrieren mussten. Am deutlichsten machte sich dieser Effekt an der Nasenspitze und oberhalb der Nebenhöhlen um die Nase herum bemerkbar, berichten die Forscher im Fachblatt Human Factors.
Den Grund für den Temperaturrückgang sehen sie in körperlichen Veränderungen bei Stress. So zeigte sich ebenfalls, dass sich bei Teilnehmern, die voll auf eine Aufgabe fokussiert waren, die Atemfrequenz veränderte, weil das autonome Nervensystem die Steuerung übernahm. Die Forscher halten es zudem für denkbar, dass sich der Blutfluss vom Gesicht stärker zum Gehirn hin verschiebt, wenn die Aufgaben anspruchsvoller werden. Dies müsse allerdings erst noch genauer untersucht werden.
„Die direkte Verbindung zwischen der Arbeitsbelastung und der Hauttemperatur war sehr beeindruckend. Wir hatten nicht erwartet, dass das Gesicht tatsächlich kälter wird“, sagt Dr. Alastair Campbell Ritchie. Anhand der Gesichtstemperatur könnte es möglich werden, den Stress einer Person einfach zu überwachen. Eine solche Überwachung könne gerade bei Berufen wichtig sein, in denen eine starke psychische Belastung zu Versäumnissen und Fehlentscheidungen führen kann - speziell, wenn die Fehler tragische Folgen haben könnten.
HH