18.03.2013
Schläft nachts die Hand ein, kann das ein erstes Anzeichen für einen eingeengten Nerv im Handgelenk sein: das sogenannte Karpaltunnelsyndrom. Im weiteren Verlauf können Schmerzen und Taubheitsgefühl in einzelnen Fingern oder dem gesamten Arm dazukommen. Im Anfangsstadium kann eine nicht‐operative Behandlung gute Erfolge erzielen.
"Treten Gefühlsstörungen in einer Hand wiederholt oder auch tagsüber auf, sollten die Symptome unbedingt frühzeitig neurologisch abgeklärt werden", rät Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte. In einem frühen Erkrankungsstadium sei es meist noch möglich, durch Entlastung, das Tragen einer Schiene oder einer vorübergehenden Kortisontherapie eine weitere Schädigung des Nervs zu verhindern. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, kommt man um eine Operation meist nicht herum, die jedoch in der Regel ambulant bei lokaler Betäubung durchgeführt werden kann.
Hintergrund des Karpaltunnelsyndroms ist die Druckschädigung eines Nervs, der im sogenannten Karpalkanal des Handgelenks verläuft und für die Empfindsamkeit der Finger und die Feinmotorik verantwortlich ist. Als Ursachen für das Karpaltunnelsyndrom nennt Bergmann neben einer erblichen Veranlagung chronisch entzündliche Schwellungen der Sehnenscheiden sowie Einlagerungen durch Erkrankungen wie Diabetes, Nierenschädigungen oder Gicht, ebenso Rheuma und Übergewicht. "Berufliche Überlastung und Tätigkeiten mit häufig abgeknickten Handgelenken wie bei der Computerarbeit forcieren die Beschwerden", ergänzt der niedergelassene Nervenarzt.
BVDN/RF