Dr. Karen Zoufal
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25.02.2021
Die Refluxkrankheit, die mit Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbein einhergeht, ist mit einem höheren Risiko für verschiedene Krebsarten des Kehlkopfes und der Speiseröhre verbunden. Das zeigt eine große prospektive Studie, die im Fachmagazin „Cancer“ erschienen ist.
Von der Refluxkrankheit sind etwa 20 Prozent aller Erwachsenen weltweit betroffen. Sie tritt auf, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Diese Säureeinwirkung kann Gewebeschäden verursachen. Untersuchungen zeigen, dass dies das Krebsrisiko erhöhen kann.
Die Auswertung der Daten von fast einer halben Million Erwachsenen zwischen 50 und 71 Jahren ergab, dass 22 Prozent der Teilnehmer eine Refluxerkrankung in der Vorgeschichte hatten. In den folgenden 16 Jahren erkrankten mehr als 2000 Teilnehmer an verschiedenen Krebsarten der Speiseröhre oder des Kehlkopfes. Bei Menschen mit einer Refluxerkrankung war das Krebsrisiko etwa doppelt so hoch wie bei Menschen, die nie darunter gelitten hatten. Geschlecht, Rauchen und Alkoholkonsum spielten dabei keine Rolle. Die Forscher schätzen, dass ungefähr 17 Prozent dieser Krebsarten mit Refluxkrankheit assoziiert sind.
Sie äußerten sich aber vorsichtig: „Zusätzliche Untersuchungen sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bekräftigen und die Refluxkrankheit als Risikofaktor für Krebs und andere Krankheiten zu bestätigen“, sagte Dr. Christian C. Abnet vom National Cancer Institute der US-Gesundheitsbehörde. Es brauche auch weitere Studien, um zu bewerten, ob und welche Behandlungen der Refluxkrankheit das Risiko verändern können.
Quelle: DOI 10.1002/cncr.33427