20.10.2014
An vielen öffentlichen Plätzen gibt es Defibrillatoren zur Anwendung durch medizinische Laien. Die Krankenkasse Barmer GEK bedauert, dass sich zu wenige trauten, die Geräte im Falle eines Falles zu benutzen, und weist darauf hin, dass die "Defis" extra so konstruiert seien, dass Laien sie problemlos anwenden können.
Wer Zeuge wird, wie ein Mensch eine Herzattacke mit Herz-Kreislauf-Stillstand und Bewusstlosigkeit erleidet, sollte als allererstes den Notarzt alarmieren. Dann folgt der Griff zu einem Defibrillator. Entsprechende Standorte sind durch ein grünes Schild mit einem weißen Herz, in dem ein Blitz zu sehen ist, gekennzeichnet. Dr. Ursula Marschall, Medizinerin bei der Barmer GEK, erklärt: "Ein Defibrillator kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern stoppen. Dadurch wird wertvolle Zeit für weitere Wiederbelebungsversuche und einen schnellen Transport in die Klinik gewonnen." Dafür muss der Ersthelfer nur die Elektroden auf den entblößten Oberkörper des Opfers kleben, danach analysiert eine Software selbstständig den Herzrhythmus und entscheidet, ob der Elektroschock gegeben werden muss. Per Sprachsteuerung werden dem Helfer alle Schritte erläutert, so dass es keine Schwierigkeiten bei der Anwendung gibt.
"Jeder sollte sich vor Augen führen, dass in solchen Situationen Sekunden über Leben und Tod entscheiden können. Nur den Notarzt zu alarmieren, kann manchmal zu wenig sein. Wer sich scheut, einen Defibrillator einzusetzen, sollte wenigstens die Herz-Druckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2, also 30 mal drücken, zweimal beatmen, bis zum Eintreffen des Notarztes durchführen", so Marschall. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung sterben in Deutschland jährlich rund 80.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod.
Barmer GEK/FH