"Bei Patienten mit Vorbehalten gegen Kortison ist die Überzeugungsarbeit der Apotheker gefragt. Arzt und Apotheker arbeiten hier eng zusammen", sagt Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Mitglied der Chefredaktion der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). Die PZ berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe darüber, was bei der äußerlichen Anwendung rezeptfreier Arzneimittel mit Kortison zu beachten ist.
Werden Kortison-haltige Arzneimittel auf die Haut aufgetragen, lindern sie – unabhängig von der Ursache – Rötungen, Juckreiz und Schmerzen. Für die Wirkung ist neben dem Wirkstoff und dessen Konzentration auch die Grundlage des Arzneimittels entscheidend. Kosmetisch sind Cremes am besten verträglich. Auf behaarter Haut sind Sprays angenehm, bei trockenen Hautstellen sind fettreiche Salben besser geeignet.
Der schlechte Ruf des Kortisons hält sich hartnäckig. Werden stark wirksame, rezeptpflichtige Wirkstoffe über längere Zeit großflächig aufgetragen oder mit einer Folie abgedeckt, können Nebenwirkungen auftreten: Die Haut wird dünn und leicht verletzbar, Dehnungsstreifen oder Erweiterungen der kleinen Blutgefäße werden sichtbar. Diese Nebenwirkungen lassen sich durch eine sachgerechte Anwendung meist vermeiden.
Kortison-haltige Arzneimittel sollten je nach Konzentration aber nicht länger als zwei bis vier Wochen auf die Haut aufgetragen werden. Die ein- bis zweimalige Anwendung pro Tag reicht laut Pharmazeutischer Zeitung meist aus. Eine häufigere Anwendung steigert das Risiko für Nebenwirkungen. Hat sich das Hautbild verbessert, nur noch einmal täglich auftragen. Bei einer akuten Hautentzündung kann die Anwendung nach der Abheilung abrupt gestoppt werden. Bei chronischen Hauterkrankungen sollten Kortison-Cremes hingegen nach und nach abgesetzt werden. So wird das erneute Auftreten verhindert. In Hautfalten und im Gesicht sollte Kortison nur mit Vorsicht angewendet werden.
ABDA