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26.01.2022
Das Coronavirus SARS-CoV2 kann eine sogenannte Autoimmunität auslösen, das Immunsystem also so umprogrammieren, dass es zu einer Reaktion gegen körpereigene Strukturen kommt. Ein Forschungsteam aus Magdeburg hat nun geklärt, ob dies auch nach der Impfung gegen Covid-19 passieren kann und gibt Entwarnung.
Zunächst untersuchten die Forscher, wie die generelle Immunantwort durch eine Impfung mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca oder der mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna ausfiel. Dabei zeigte sich, dass eine zweifache Impfung mit AstraZeneca im Vergleich zur mRNA-Impfung oder einer Kombination aus Vektor- und mRNA-Impfstoff etwa um 90 Prozent niedrigere Antikörperspiegel hervorrief. Die Kombination aus Vektor- und mRNA-Impfstoff schnitt etwas besser ab als die ausschließliche Verwendung von mRNA-Impfstoffen.
Die Bildung von Autoantikörpern wurde nur bei Teilnehmern beobachtet, die schon vor der ImpfungAutoantikörper hatten. Bei Geimpften ohne vorbestehende Autoantikörper kam es nicht zu einer anhaltenden Autoantikörperproduktion. Daraus folgert das Forschungsteam, dass keiner der verwendeten Impfstoffe die Bildung von Autoantikörpern fördert, aber alle einen Immunschutz gegen SARS-CoV2 hervorrufen.
„Wir konnten zeigen, dass keine der drei Impfstrategien eine Produktion von Autoantikörpern in gesunden Probandinnen oder Probanden induziert und dementsprechend auch keine ungewollte Immunreaktion gegen den eigenen Körper stattfindet. Dies ist ein sehr wichtiger Befund, da solche Autoimmun-Reaktionen im Zusammenhang mit symptomatischen Covid-19-Infektionen beobachtet wurden und daher die Möglichkeit bestand, dass auch die Impfung ähnliche Veränderungen anstößt“, erklärte Dr. Christoph Thurm.
Für die Studie wurden 120 Beschäftigten der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Magdeburg einen Tag vor der Auffrischimpfung sowie bis zu vier Monate danach mehrmals Serumproben entnommen und auf das Vorhandensein verschiedener Autoantikörper untersucht.
Quelle: DOI 10.1101/2021.11.01.21265737