26.09.2017
Sport ist gesund, heißt es, gerade für Kinder. Doch das betrifft offenbar nicht alle Sportarten gleichermaßen. Kinder, die vor dem 12. Lebensjahr beginnen, American Football zu spielen, fällt es später häufig schwerer, bestimmte Aufgaben, die mit Planung und Organisation zu tun haben, auszuführen. Auch psychische Probleme sind bei ihnen häufiger, schreiben US-Forscher im Fachjournal Translational Psychiatry.
Diese Planungs- und Organisationsdefizite sowie Verhaltensstörungen traten bei den ehemals sehr jungen American-Football-Spielern doppelt so häufig auf wie bei Altersgenossen, die erst mit 12 Jahren oder später mit dem Training begonnen hatten. Gedächtnis und Aufmerksamkeit waren jedoch nicht beeinträchtigt. Doch zusätzlich war ihr Risiko für Depressionen dreimal größer. Dieser Effekt zeigte sich bei Spielern aller Bildungsgrade und unabhängig davon, wie lange sie bereits spielten oder ob sie Football-Profis oder Amateursportler gewesen waren. An der Studie hatten 241 ehemalige American-Football-Spieler teilgenommen, die zur Zeit der Untersuchung im Durchschnitt 51 Jahre alt gewesen waren.
Der Co-Autor der Studie, Dr. Robert Stern von der Universität Boston, USA, sagt: "Die Teilnahme an Sport hat in der Jugend viele Vorteile. Dazu gehören das Erlernen von Führungsqualitäten und Gemeinschaftssinn – ganz zu schweigen von dem enormen gesundheitlichen Effekt." Man müsse jedoch sicherstellen, dass die Kinder all diese Vorteile nutzen können, ohne Gefahr zu laufen, sich auf lange Sicht gesundheitlich zu schaden. Bisher sei es noch nicht möglich, allgemeine Empfehlungen auszusprechen, wie dieser Sport sicher ausgeübt werden könnte. Dazu sei noch weitere Forschung nötig. Die Autoren schränken jedoch ein, dass die Ergebnisse ihrer Studie nicht automatisch auch für weibliche Spieler und andere Kontaktsportarten gelten.
RF