14.08.2013
Kinder, die immer wieder unter Bauchschmerzen leiden, ohne dass eine medizinische Ursache dafür gefunden wird, sind als Jugendliche und junge Erwachsene offenbar anfälliger für die Entwicklung von Angststörungen. Und das selbst dann, wenn die Schmerzen in der späteren Lebensphase verschwunden sind, wie US-Forscher online im Fachblatt Pediatrics berichten.
In ihrer aktuellen Studie habe sich gezeigt, dass fast ein Drittel derer, die als Schulkinder solche ungeklärten, von Medizinern als funktionelle Bauchschmerzen eingestuften Beschwerden hatten, als Jugendliche und junge Erwachsene unter Ängsten litt. Bei den Studienteilnehmern mit einer Bauchschmerz-freien Schulzeit waren nur 12 Prozent aktuell von einer Angststörung betroffen.
Die Forscher stellten darüber hinaus fest, dass es eine Rolle spielt, ob die Schmerzen anhielten oder nicht: Wer im jungen Erwachsenenalter noch immer unter funktionellen Bauchschmerzen litt, hatte ein fünfmal höheres Risiko für eine Angststörung als jemand, der noch nie mit solchen Beschwerden zu kämpfen hatte. Gehörte das ungeklärte Bauchweh der Vergangenheit an, war das Risiko zwar geringer, aber immer noch mehr als dreimal höher.
Eine der Forscherinnen, Dr. Lynn Walker von der Vanderbilt University in Nashville, USA, sieht bei diesen Beschwerden die Gefahr für einen Teufelskreis. Ängstliche Kinder neigten dazu, übervorsichtig zu sein und normale Aktivitäten außer Haus aus Furcht vor einer Bauchweh-Attacke zu meiden. Wenn sie aber isoliert zu Hause säßen, hätten sie wiederum mehr Zeit, sich auf die Schmerzen zu konzentrieren und sich Sorgen zu machen. "Wir müssen daher herausfinden, ob eine frühzeitige Behandlung der Angst von betroffenen Kindern die Bauchschmerzen lindert und das Risiko für eine Angststörung und Bauchweh später im Leben verringert", so Walker.
HH/FH