08.06.2017
Menschen, die Kuhmilch nicht vertragen oder keine trinken wollen, finden zum Beispiel in pflanzlichen Getränken wie Mandel-, Kokos- oder Sojamilch mittlerweile eine Vielzahl von Alternativen. Wie sich diese auf das Wachstum von Kindern auswirken, haben kanadische Forscher jetzt untersucht.
Ihre Studie deutet darauf hin, dass Kinder, die pflanzliche oder tierische Kuhmilch-Alternativen trinken, unter Umständen kleiner bleiben als Kinder, die Kuhmilch trinken. Dies berichtet Dr. Jonathon Maguire vom St. Michael’s Hospital in Toronto und Kollegen in der Fachzeitschrift American Journal of Nutrition. Mit jedem Glas Nicht-Kuhmilch, das die Kinder in der Studie pro Tag tranken, blieben sie 0,4 Zentimeter kleiner als der Durschnitt ihrer Altersgruppe, mit jedem Glas Kuhmilch dagegen 0,2 Zentimeter größer als der Durchschnitt . Der Größenunterschied zwischen drei Tassen Nicht-Kuhmilch und drei Tassen Kuhmilch pro Tag habe für einen Dreijährigen 1,5 Zentimeter betragen, so die Forscher.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Arbeit Angaben zu über 5.000 Kindern im Alter zwischen 24 und 72 Monaten ausgewertet, von denen 13 Prozent täglich Nicht-Kuhmilch tranken, 92 Prozent Kuhmilch, einige also auch beides. Nicht untersucht wurde in der Studie allerdings, warum die Kinder, die Milchalternativen tranken, im Schnitt kleiner blieben als die Milchtrinker. Als Ursache vermuten die Wissenschaftler, dass in den alternativen Getränken möglicherweise weniger Proteine und Fette enthalten sind als in Milch. So enthalten beispielsweise zwei Tassen Kuhmilch 16 Gramm Proteine, was der Studie zufolge 100 Prozent der täglichen Eiweißmenge entspreche, die ein dreijähriges Kind benötige. Zwei Tassen Mandelmilch enthalten dagegen nur etwa vier Gramm an Proteinen. Weitere Forschungsarbeiten sind jedoch notwendig, um eine klare Aussage über die Ursachen für den gefundenen Zusammenhang treffen zu können.
HH