Lena Höppner
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16.02.2022
Babys und Kleinkinder, die in einem Fahrradanhänger sitzen, sind einer deutlich höheren Feinstaubbelastung ausgesetzt als der Fahrer des Fahrrads. Das berichten Forscher nach einer jüngst veröffentlichten Studie und empfehlen Eltern, Überzüge für die Anhänger zu verwenden.
Etwa 14 Prozent höher ist die durchschnittliche Feinstaubbelastung bei Kindern, die in einem Fahrradanhänger transportiert werden. Zu diesem Fazit kommen Wissenschaftler einer englischen Studie. Bei einer Fahrt am Abend, wenn das Verkehrsaufkommen am größten ist, liegt die Belastung knapp 20 Prozent über der des Fahrradfahrers. Besonders in den Städten mit stark befahrenen Straßen und vielen Ampeln kann die Belastung noch höher sein.
Daher empfehlen die Forscher, Überzüge für die Anhänger zu verwenden, gerade wenn die Eltern auf stark befahrenden Straßen unterwegs sind. „Mit der enormen Zunahme elektrischer Lastenfahrräder ist es umso wichtiger, dass Straßenplaner die Straßen in Zukunft so planen, dass ein sicherer, nachhaltiger Transport möglich ist“, fordert Prof. Prashant Kumar, Gründer des globalen Forschungscenters für saubere Luft der Universität in Surrey, England.
Wie stark die Luftverschmutzung durch den städtischen Autoverkehr geprägt ist, zeigte auch ein Vergleich der Forscher vor und während der Corona-Pandemie: Während des ersten Lockdowns im April 2020 war die Feinstaubbelastung in der Stadt um über 90 Prozent reduziert.
Für die Studie untersuchten die englischen Wissenschaftler der Universität in Surrey die Exposition von Fahrradfahrern und Kindern im Fahrradanhänger zu verschiedenen Tageszeiten. Anschließend verglichen sie die Unterschiede von 80 Fahrten und 176 zurückgelegten Kilometern. Außerdem untersuchten sie, ob es Unterschiede bei Fahrten mit und ohne Überzug gab.
Quelle: https://doi.org/10.1016/j.hazadv.2022.100050