ZOU
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13.06.2022
Jedes sechste Kind ist während der Corona-Pandemie dicker geworden, in der Altersgruppe zwischen zehn und zwölf Jahren sogar jedes dritte. Dies wird von einer Reihe ungesunder Gewohnheiten begleitet. So isst etwa ein Viertel der Kinder mehr Süßigkeiten als zuvor und fast die Hälfte ist weniger körperlich aktiv. Knapp die Hälfte der Kinder fühlte sich durch die Pandemie seelisch belastet. Kinder aus einkommensschwachen Familien waren stärker von dieser Entwicklung betroffen.
„Eine Gewichtszunahme in dem Ausmaß wie seit Beginn der Pandemie haben wir zuvor noch nie gesehen. Das ist alarmierend, denn Übergewicht kann schon bei Kindern und Jugendlichen zu Bluthochdruck, einer Fettleber oder Diabetes führen. Schon vor Corona waren 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Übergewicht betroffen, sechs Prozent sogar von starkem Übergewicht“, erläuterte Dr. Susann Weihrauch-Blüher, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der DAG.
Fachleute schlagen deshalb Alarm und fordern Sofortmaßnahmen wie Werbeverbote oder eine Besteuerung für ungesunde Lebensmittel und mehr Augenmerk für die Adipositas-Behandlung. Prof. Hans Hauner, DAG-Vorstandsmitglied, sagte: „Die Folgen der Pandemie müssen aufgefangen werden, sonst werden die Corona-Kilos zum Bumerang für die Gesundheit einer ganzen Generation.“