21.01.2013
Über 11.000 Europäer ab 14 Jahren hat die Stiftung für ihre Studie in zehn Ländern befragt. Dänemark rangiert beim Thema Kinderfreundlichkeit mit großem Abstand an erster Stelle: Neun von zehn Dänen stufen ihre Heimat als kinderfreundlich ein. Und während immerhin noch knapp die Hälfte der Spanier, Niederländer und Griechen dies über ihr Land behauptet, ist es in Deutschland nur etwa jeder siebte Bürger, der Kinderfreundlichkeit in der Gesellschaft wahrnimmt: Das reicht gerade für den letzten Platz.
"Mehr Krippenplätze und Ganztagsschulen, Einführung eines Betreuungsgelds oder gesplittetes Elterngeld – dies alles hilft zweifellos vielen Familien. Doch solche Maßnahmen sagen nichts über die Kinderfreundlichkeit im Alltag unserer Gesellschaft aus", sagt Professor Dr. Ulrich Reinhardt, der Wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung. Diese würde mit einer Infrastruktur einhergehen, die nicht nur auf Erwachsene ausgerichtet sei, sondern die Bedürfnisse von Familien und Kindern stärker berücksichtige. Die Arbeitswelt müsse es zulassen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, wie das beispielsweise in Dänemark vorgemacht wird. Politik und Wirtschaft seien gefordert, die Rahmenbedingungen hierfür festzulegen. Kinderfreundlichkeit im Alltag gehe jedoch auch den einzelnen Bürger an, mehr Toleranz und Respekt aufzubringen und sich beispielsweise nicht gleich zu beschweren, wenn es nebenan einmal lauter zugeht.
RF