09.01.2020
Zink und Folsäure werden als Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung für männliche Unfruchtbarkeit bei einem Kinderwunsch angepriesen, obwohl diese Wirkung in Studien bisher nicht eindeutig nachgewiesen wurde. Eine neue Untersuchung der Universität in Utah kommt zu dem Ergebnis, dass die Einnahme dieser Nährstoffe die Samenqualität und die Fruchtbarkeit nicht verbessert.
2.370 Paare, die sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen wollten, wurden in zwei Gruppen unterteilt, in denen die Männer sechs Monate lang entweder täglich ein Placebo oder ein Präparat mit Folsäure und Zink einnahmen. Entgegen der Erwartungen gab es keine Unterschiede bei der Anzahl der Geburten in den beiden Gruppen, und auch die Gesamtzahl der Spermien, ihre Beweglichkeit und Form unterschieden sich nicht. Männer, die Zink und Folsäure eingenommen hatten, klagten jedoch häufiger unter Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Außerdem wiesen sie einen höheren Anteil an gebrochener DNA im Sperma auf, was zur männlichen Unfruchtbarkeit beitragen kann.
Nahrungsergänzung kann unerwünschte Nebenwirkungen haben
Dr. med. C. Matthew Peterson, Reproduktionsendokrinologe an der Universität Utah, kommentierte die Ergebnisse: „Diese große, gut kontrollierte, randomisierte Studie zeigt, dass Nahrungsergänzungsmittel wie Zink und Folsäure die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft eines Paares nicht verbessern und Nebenwirkungen hervorrufen können, die nicht von Vorteil sind.“ Er empfiehlt, dass Männer jeden Alters sich gesund ernähren sollten, um die Fruchtbarkeit aufrechtzuerhalten, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln hält er aber nicht für notwendig.
ZOU