14.09.2016
Die Wahrscheinlichkeit, während der fruchtbaren Tage ein Kind zu empfangen, war in Zeiten, in denen Frauen unter starkem Stress standen, um etwa 40 Prozent geringer als in stressfreien Zeiten. Das berichten die Forscher im Fachblatt Annals of Epidemiology. Studienteilnehmerinnen mit einem allgemein höheren Stresspegel wurden 45 Prozent seltener schwanger. Der negative Einfluss von Stress auf die Fruchtbarkeit blieb auch dann noch bestehen, wenn andere Faktoren wie Body Mass Index (BMI), Alkohol-Konsum, oder wie oft die Frauen Geschlechtsverkehrs hatten, berücksichtigt wurden.
Die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden seien für die Empfängnis ebenso wichtig, wie andere Risikofaktoren, darunter Rauchen, Alkohol oder Übergewicht, folgert die Studienautorin Kira Taylor von der University of Louisville. „Die Ergebnisse deuten an, dass Frauen mit Kinderwunsch die Chancen einer Empfängnis erhöhen könnten, indem sie Schritte unternehmen, ihren Stress zu reduzieren“, sagt Taylor. Dies könnte zum Beispiel Sport sein oder die Teilnahme an einem Programm, bei dem die Teilnehmer lernen, mit Stress besser umzugehen.
Für die Studie hatten 400 Frauen, die 40 Jahre alt oder jünger waren, über acht Menstruationszyklen hinweg ihren täglichen Stresspegel auf einer Skala von eins bis vier in einem Tagebuch notiert. In diesem wurden außerdem Informationen zu Menstruation, Sex, Verhütung, Alkohol, Koffein und Rauchen festgehalten. Außerdem sammelten die Forscher über den Studienzeitraum hinweg Urinproben.
HH