11.06.2015
Fast jeder zweite Schüler zwischen 10 und 16 Jahren kommt nach eigenen Angaben „leicht“ (35 Prozent) oder „sehr leicht“ (13,8 Prozent) an Bier und Wein. Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen mit Alkoholerfahrung nannten die Eltern als häufigste Bezugsquelle, die Hälfte kam über Freunde an alkoholische Getränke. Elf Prozent der Schüler gaben den Supermarkt an, wobei dieser überhaupt keinen Alkohol hätte verkaufen dürfen. „Unsere Studie zeigt erstmals den starken Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit und Konsum von Alkohol auf“, erklärt Professor Reiner Hanewinkel als Studienleiter des IFT-Nord.
Bei leichterem Alkohol-Zugang liege das Risiko für Komasaufen um 26 Prozent höher als in der Vergleichsgruppe, die nur schwer oder gar nicht an Alkohol gelangen, so Hanewinkel. Aus Sicht der Prävention müsse die Verfügbarkeit von alkoholischen Getränken im Jugendalter reduziert werden. Erforderlich sei in dem Zusammenhang, das Jugendschutzgesetz, das den Verkauf von Alkohol an unter 16-Jährige verbiete, konsequent durchzusetzen. Ferner sei es sinnvoll, die Verfügbarkeit von Bier, Wein und hochprozentigem Alkohol durch das soziale Umfeld wie Eltern, Geschwister und Freunde zu reduzieren.
DAK/RF