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14.09.2023
Bei Erkrankungen wie Covid-19 befallen Viren die Schleimhäute im Rachen und in den Atemwegen. Über orale Impfstoffe kann man das Immunsystem besser als mit herkömmlichen in die Lage versetzen, die Viren schon dort abzufangen, zeigt eine neue Studie in der Fachzeitschrift „Biology Methods and Protocols“.
Affen wurde der neu entwickelte Impfstoff gegen SARS-CoV-2 unter der Zunge verabreicht. Er aktivierte das Immunsystem und bewirkte den Aufbau einer Schleimhautimmunität, zu der eine bestimmte Klasse von Antikörper zählt (Immunglobulin A). Die Tiere produzierten Antikörper gegen die Coronaviren, ohne dass Nebenwirkungen zu erkennen waren – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Anwendung bei Menschen.
Der Impfstoff ist nicht nur einfach zu verabreichen, sondern wahrscheinlich auch wirksamer, denn am besten ist es, die Viren zu neutralisieren, bevor sie in menschliche Zellen eindringen: Also direkt auf der Schleimhaut, die Lunge, Nase und Mund auskleidet. Immunglobulin A ist dort wirksam und kann die Viren deaktivieren. Eine Impfung wie diese, die schnell wirksame Immunglobulin-A-Antikörper hervorruft, könnte die Erkrankung effizienter verhindern als bisherige Impfstoffe.
Da das Coronavirus – wie auch Influenzaviren – die Atemwege infiziert, halten die Forschenden es für besonders wichtig, die Bildung von Immunglobulin A in der Schleimhaut und nicht im Blut zu induzieren. Kürzlich wurden von anderen Arbeitsgruppen auch nasale Impfstoffe entwickelt, die sich in Versuchen als wirksamer erwiesen haben als herkömmliche subkutan verabreichte Impfungen.
Quelle: DOI 10.1093/biomethods/bpad017