19.07.2013
Drei Viertel aller Kontaktlinsenträger nehmen die Hygiene und Pflege ihrer Linsen nicht ernst genug, kritisiert die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Sie warnt vor Augen-Infektionen und erklärt, wie die Handhabung der Sehhilfen am besten funktioniert.
Um Bindehaut- und Hornhautentzündungen zu vermeiden, sind laut der Augen-Experten die Desinfektion der Linsen und die Reinigung des Behälters besonders wichtig. Sie raten davon ab, Leitungswasser dafür zu verwenden, sondern empfehlen spezielle Pflegemittel. Je nach Art der Kontaktlinsen kommen verschiedene Pflegemittel in Betracht. Die Mehrzahl der Kontaktlinsenträger greift dabei auf Kombi- oder Multifunktionslösungen zurück. Für Allergiker sind Peroxid-haltige Lösungen geeignet, weil diese keine Konservierungsmittel enthalten.
Allein mit dem Pflegemittel ist es jedoch nicht getan. Auch die mechanische Reinigung vor der Desinfektion im Behälter ist wichtig, selbst wenn sogenannte "No Rub"-Lösungen das Gegenteil vortäuschen. Wird dieser Reinigungsschritt übersprungen, verbleiben möglicherweise Erreger auf den Linsen, die gefährliche Augeninfektionen hervorrufen können. DOG-Präsident Prof. Dr. med. Berthold Seitz aus Homburg/Saar gibt außerdem zu bedenken: "Nicht selten scheitert die Hygiene bereits am gründlichen Händewaschen vor dem Einsetzen der Linsen."
Seitz weist noch auf ein weiteres Problem hin: Die Verfügbarkeit von Kontaktlinsen im Internet führe dazu, dass immer seltener die Anpassung durch einen Augenarzt vorgenommen werde. Er rät Kontaktlinsenträgern, im Zweifel immer augenärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
JM