19.08.2019
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden hatten 2.706 Schulkinder befragt und herausgefunden, dass mehr als zwei Drittel von ihnen regelmäßig Kopfschmerzen haben. Unter den Oberschülern waren es sogar fast 80 Prozent. Knapp 37 Prozent leiden einmal pro Monat unter Kopfschmerzen, fast 32 Prozent zwei- oder mehrmals pro Monat, manche von ihnen sogar mehr als 15 Tage. Nur ein Drittel gab an, keine Kopfschmerzen zu haben. Obwohl mehr als 20 Prozent der Kinder mit Kopfschmerzen deswegen häufiger in der Schule fehlen, suchen die meisten keinen Arzt auf. Stattdessen nimmt ein großer Teil von ihnen Schmerzmedikamente oder homöopathische Mittel gegen Schmerzen ein.
Der Studie zufolge, die in der Fachzeitschrift „Cephalalgia“ erschienen ist, ist Kopfschmerz die dritthäufigste Ursache für Fehltage in der Schule. „Oft führen Kopfschmerzen dann in einen Teufelskreis. Schulfehltage können zu Leistungsabfall, Schulversagen und Schulangst führen, viele betroffene Kinder isolieren sich sozial, auch die Gefahr einer Depression ist erhöht“, sagte Privatdozentin Dr. Gudrun Goßrau, die die Studie leitete. Die Pädiater halten die eigenmächtige regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln für problematisch, weil diese wiederum Kopfschmerzen verursachen oder verstärken können. Sie erklären, dass es verschiedene Kopfschmerztypen gibt, die unterschiedliche Behandlungen erfordern und warnen davor, dass sich ein unbehandelter Kopfschmerz zu einer chronischen Erkrankung entwickeln kann.
ZOU