18.07.2016
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz: Es gibt unterschiedliche Arten, die individuell behandelt werden müssen, erklärt Dr. Richard Klämbt, Präsident der Apothekerkammer Bremen.
Kopfschmerzen werden in zwei Gruppen geteilt: in primäre und sekundäre Kopfschmerzen. „Bei primären Kopfschmerzen ist die Erkrankung der Schmerz selbst, wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Kopfschmerzen als Begleiterscheinungen bei Grippe oder Nasennebenhöhlenentzündung gehören in die zweite Gruppe. Dazu zählen auch die Schmerzen, die durch den Missbrauch von Medikamenten, bei Bluthochdruck oder einer Hirnhautentzündung auftreten. „Der Unterschied der beiden Formen ist sehr wichtig für die Behandlung“, so der Apotheker. Migräne sollten laut Klämbt gezielt von einem Arzt behandelt werden. Ist die Diagnose gesichert, können Patienten rezeptfrei Schmerzmittel wie Triptane in der Apotheke erhalten. Doch auch hormonell bedingter Kopfschmerz, Beschwerden bei Erkrankungen der Halswirbelsäule oder der Clusterkopfschmerz sollten beim Hausarzt abgeklärt werden. Besonders Letzterer bedarf ärztlicher Behandlung, da es sich um eine seltene, unvermittelt auftretende Kopfschmerzerkrankung mit einseitigen sehr starken Schmerzattacken im Schläfen- und Augenbereich handelt.
„In den meisten Fällen handelt es sich allerdings um Spannungskopfschmerzen, die gelegentlich auftreten. Charakteristisch hierfür ist ein drückender bis ziehender Schmerz im ganzen Kopf. Die Schmerzen lassen sich gut und zügig behandeln“, weiß Klämbt. Oft hilft bereits frische Luft oder reichlich trinken. Rezeptfreie Arzneimittel wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Paracetamol sind für die Behandlung leichter Beschwerden geeignet, in der Apotheke sind auch Kombinationspräparate erhältlich, die zusätzlich Koffein enthalten. „Grundsätzlich sollten die Medikamente nicht länger als drei Tage hintereinander eingenommen werden“, warnt Klämbt. Sind die Kopfschmerzen danach immer noch vorhanden, ist ein Gang zum Arzt sinnvoll.
AK Bremen/NK