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Neue Leitlinie bei Kopfschmerzen: Was hilft und wie lässt sich vorbeugen?

PZ/NAS  |  04.09.2024

Kopfschmerzen kennt so gut wie jeder. Eine aktualisierte Leitlinie zeigt, welche Medikamente besonders gut helfen und wie häufig auftretenden Kopfschmerzen wirksam vorbeugen lässt.

Junge Frau, stützt ihren Kopf mit ihren Händen.
Die meisten Menschen leiden hin und wieder unter Kopfschmerzen vom Spannungstyp.
© MangoStar_Studio/iStockphoto

Kopfschmerz vom Spannungstyp ist der weltweit am häufigsten auftretende Kopfschmerz. Zur Linderung akuter Kopfschmerzen empfiehlt die S1-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp“ Acetylsalicylsäure (ASS) 500 bis 1000 mg, Ibuprofen 400 mg und Paracetamol 1000 mg. Eine Präferenz für einen bestimmten Wirkstoff gibt es dabei nicht, da es nur wenige direkte Vergleiche zwischen den einzelnen Wirkstoffen gibt. Auch Naproxen und Diclofenac kommen infrage, jedoch liegt für diese Wirkstoffe eine geringere Anzahl aussagekräftiger Studien vor.

Kombinationen von schmerzlindernden Wirkstoffen mit Koffein haben in Studien ebenfalls eine gute Wirksamkeit gezeigt. Es traten aber auch mehr Nebenwirkungen wie Benommenheit oder Nervosität auf, sodass die Leitlinienautoren solche Kombinationen erst empfehlen, wenn mit Monopräparate (Schmerzmittel mit nur einem Wirkstoff) nicht ausreichend wirken.  

Grundsätzlich gilt: Schmerzmittel sollten nicht häufiger als an 15 Tagen und Kombinationspräparate nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat eingenommen werden, da sich anderenfalls das Risiko für Nebenwirkungen oder für einen Kopfschmerz durch Schmerzmittel-Übergebrauch erhöht.

Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen

Neben Schmerzmitteln empfiehlt die Leitlinie auch 10-prozentiges Pfefferminzöl: Dieses wird dreimal im Abstand von je 15 Minuten großflächig auf Stirn und Schläfen aufgetragen. Diese Methode sei eine gute Ergänzung zu Schmerzmitteln und bietet auch eine Alternative für Schwangere und Stillende oder Patienten mit Leber- und/oder Niereninsuffizienz, die Schmerzmittel nicht oder nur eingeschränkt anwenden dürfen.

Kopfschmerzen vorbeugen: Wie geht das?

Treten Kopfschmerzen häufig auf, rät die Leitlinie zu einer Prophylaxe. Basis dafür sei eine gesunde Lebensführung, zu der ausreichend Schlaf und Flüssigkeitszufuhr gehört.  Empfehlenswert seien auch verschiedene aktive und physiotherapeutische Maßnahmen: Dabei habe sich gezeigt, dass eine Kombination aus verschiedenen Methoden wirksamer ist als einzelne Methoden allein. Gezeigt wurde dies beispielsweise mit einer Kombination aus transkutaner Elektrostimulation (TENS) und verschiedenen physiotherapeutischen Techniken. Auch sportliches Training wird zur Prophylaxe empfohlen: Ein Krafttraining für die Nacken-Arm-Muskulatur, das über mindestens sechs Wochen durchgeführt wird, hat sich als besonders wirksam erwiesen

Auch psychologische Methoden seien hilfreich: Dazu gehören Biofeedback-Methoden und Entspannungsverfahren wie progressive Muskelrelaxation oder autogenes Training sowie Kombinationen daraus. Wer stark unter Stress oder zusätzlich unter einer psychischen Erkrankung leidet, profitiert der Leitlinie zufolge auch von einer Verhaltenstherapie. Diese kann ebenfalls mit weiteren Optionen kombiniert werden.

Quelle: Leitlinie: Diagnostik und Therapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp

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