08.08.2012
Der Saft der Grapefruit ist dafür bekannt, dass er die Wirksamkeit von Medikamenten verändert, indem er sie abschwächt oder verstärkt. Was bei manchen Arzneimitteln gefährlich werden kann, könnte sich im Fall des Wirkstoffs Sirolimus, der auch in der Krebs-Therapie angewandt wird, positiv auswirken. Durch Grapefruitsaft könnten Krebspatienten mit dreimal weniger Sirolimus auskommen, schließen die Forscher aus ihren Untersuchungen, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Clinical Cancer Research publiziert wurden. Dies würde für viele eine enorme Erleichterung bedeuten. Eine hohe Dosierung gehe oft mit starken Magen-Darm-Problemen wie Übelkeit und Durchfall einher, so die Forscher. Die Kombination mit Grapefruitsaft könnte demnach helfen, diese Nebenwirkungen zu reduzieren.
Bei krebskranken Patienten, die rund 240 Milliliter Grapefruitsaft pro Tag getrunken hatten, steigerte sich der Sirolimus-Spiegel um 350 Prozent. Lag die optimale Wirkstoffdosis ohne den Saft um die 90 mg pro Woche, kamen Safttrinker mit 25 bis 35 mg aus, so die Studienergebnisse. Der Grapefruitsaft bewirke, dass der Arzneistoff, vom Körper langsamer verarbeitet werde, begründen die Forscher diesen Effekt. Andere Medikamente, die ähnlich wirken, seien zwar noch ein Stück effektiver, doch habe Grapefruitsaft den Charme, dass er nicht toxisch sei und nicht überdosiert werden könne, so die Forscher.
hh