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29.05.2024
Tätowierfarbe enthält zum Teil ungesunde Chemikalien, die bei tätowierten Personen auch in Lymphknoten wiedergefunden werden. Eine schwedische Studie zeigt nun, dass Tätowierungen ein Risikofaktor für Lymphome (Krebs des Lymphsystems) sein könnten.
Von 11.905 Personen erkrankten im Studienzeitraum 2.938 an einem Lymphom. Ein Vergleich ergab, dass von den Erkrankten 21 Prozent tätowiert waren, von denjenigen ohne Lymphomdiagnose dagegen nur 18 Prozent. „Nach Berücksichtigung weiterer relevanter Faktoren wie Rauchen und Alter stellten wir fest, dass das Risiko für ein Lymphom bei Tätowierten um 21 Prozent höher war“, sagte Christel Nielsen von der Universität Lund.
Größe der Tätowierung spielt keine Rolle
Wider Erwarten war die Größe der Tätowierung für das Lymphomrisiko unerheblich: Der Bereich der tätowierten Körperoberfläche spielte keine Rolle. „Wir wissen noch nicht, warum das so war. Wir können nur spekulieren, dass ein Tattoo unabhängig von der Größe eine leichte Entzündung im Körper auslöst, die zu Krebs führt. Beim Einspritzen der Tätowierfarbe in die Haut erkennt der Körper diese als fremd, und das Immunsystem wird aktiviert. Ein großer Teil der Tinte wird von der Haut zu den Lymphknoten transportiert, wo sie sich ablagert“, erklärte Nielsen. Da sich die meisten Menschen sich in jungen Jahren erstmals tätowieren lassen, ist ihr Körper einen großen Teil ihres Lebens der Farbe ausgesetzt.
Die Forschungsgruppe will nun Zusammenhänge zwischen Tätowierungen und entzündlichen Erkrankungen untersuchen, und ob es Zusammenhänge mit weiteren Krebsarten gibt.
Quelle: DOI 10.1016/j.eclinm.2024.102649