15.12.2015
Halluzinogene Pilze werden als „magic mushrooms“, „Zauberpilze“ oder „Psilos“ bezeichnet. Sie fallen hierzulande unter das Betäubungsmittelgesetz und sind damit verboten. US-Forscher fanden jedoch heraus, dass Menschen, die mit eine lebensbedrohlichen Krebsdiagnose konfrontiert werden, von dem aktiven Inhaltsstoff dieser Pilze profitieren könnten.
Wie die Wissenschaftler um Roland Griffiths von der Johns Hopkins Universität auf einer Tagung des American College of Neuropsychopharmacology in Florida berichteten, könnte der in halluzinogenen Pilzen enthaltene psychoaktive Inhaltsstoff, das Psilocybin, Krebspatienten helfen, Ängste und Depressionen in Schach zu halten. Fünf Wochen nach einer einmaligen Psilocybin-Dosis, die ausreichte, um die Wahrnehmung zu verändern und eine Art mystischer Erfahrung zu verursachen, berichteten Krebspatienten von deutlich weniger Ängsten und Depressionen als Patienten, die nur einer sehr geringe Psilocybin-Dosis erhalten hatten. Der positive Effekt auf die Stimmung hielt selbst nach einem halben Jahr noch an, so das Ergebnis von Griffiths und Kollegen.
Die Wissenschaftler vermuten, dass eine einzige Psilocybin-Dosis ausreichen könnte, um bei Patienten mit lebensbedrohlichem Krebs die Stimmungslage anhaltend zu verbessern. Gerade bei einer Krebsdiagnose stellen sich häufig lähmende Ängste und Depressionen ein. Wie die Forscher berichten, hätten bereits Berichte aus den 1960er und 1970er Jahren darauf hingedeutet, dass halluzinogene Drogen wie LSD solche Symptome bei Krebspatienten lindern könnten. Bislang habe es jedoch keinen klinischen Nachweis gegeben, dass Stimmungsstörungen von Krebspatienten mit diesen Wirkstoffen behandelt werden könnten.
HH