28.11.2014
Die größte weltweite Studie zu Überlebensraten bei Krebs zeigt extreme Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland dabei sehr gut ab, wie aus den Ergebnissen hervorgeht, die im Fachblatt The Lancet veröffentlicht wurden.
„Deutschland findet sich im internationalen Vergleich zwischenzeitlich unter den Ländern mit den höchsten Überlebensraten“, zieht Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg Bilanz. „So liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei Darmkrebs deutlich über 60 Prozent, nachdem sie in den 1990er Jahren noch bei ca. 50 Prozent gelegen hatte. Gerade auf diesem Gebiet könnten die Zahlen jedoch noch besser ausfallen, wenn mehr Menschen die Möglichkeit zur Früherkennung wahrnehmen würden.“ Auch bei Leberkrebs haben sich die Überlebensraten deutlich verbessert, von 6,5 Prozent in den 1990er Jahren auf heute 14,4 Prozent, sowie beim Lungenkrebs, bei dem die Überlebensraten von 11,6 Prozent auf 16,2 Prozent gestiegen sind.
Innerhalb Europas hat Island die höchsten Überlebensraten bei Darm- und Enddarmkrebs, Frankreich und Finnland haben die besten Raten für Brustkrebs (87 Prozent). Russland hat die schlechtesten Überlebensraten Europas für alle drei Krebsarten. In Deutschland überleben 85 Prozent aller Frauen ihre Brustkrebserkrankung mehr als 5 Jahre. Dagegen überleben von den im untersuchten Zeitraum an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen nur 64 Prozent die ersten 5 Jahre. Für die Studie wurden insgesamt Daten für 36.511.217 Personen ausgewertet, das sind 43,89 Prozent der Bevölkerung. Von diesen erkrankten im Zeitraum zwischen 1995 und 2009 insgesamt 1.367.345 Menschen an einer der zehn untersuchten Krebsarten.
Die Tabelle zeigt, wie sich die 5-Jahres-Überlebensrate (in Prozent) der untersuchten Krebsarten für Deutschland verändert hat:
RF