28.11.2017
Jeder vierte Patient, der im Alter von über 65 Jahren die Diagnose Krebs erhält, war bereits früher in seinem Leben einmal an einer anderen Krebsart erkrankt. Bei den jüngeren Patienten sind es 11 Prozent, die zweimal unabhängig voneinander betroffen sind. Das zeigt eine aktuelle Analyse, die jetzt im Fachjournal "JAMA Oncology" erschienen ist.
Meist war den Ergebnissen zufolge ein anderes Organ betroffen als bei der früheren Erkrankung. Dass es die Patienten zweimal trifft, kann Zufall sein, aber auch an Risikofaktoren liegen, zum Beispiel Rauchen oder bestimmte Genmutationen. Zudem kann auch eine vorangegangene Zytostatika- oder Strahlentherapie das Risiko für eine zweite Krebserkrankung erhöhen. Da frühere Krebserkrankungen meist ein Ausschlusskriterium für klinische Studien sind, fehlen derzeit in der Regel Daten, wie diese Patienten am besten bei einem erneuten Tumor behandelt werden können. Das bemängeln die Studienautoren um Dr. Caitlin C. Murphy vom Southwestern Medical Center der Universität Texas.
Für die Studie wurden 740.990 Neudiagnosen aus den Jahren 2009 bis 2013 im US-Krebsregister SEER analysiert. Rezidive und Spätmetastasen zählten die Forscher nicht als neue Krebserkrankung. Bei der Analyse handelt es sich um eine rückblickende Beobachtungsstudie. Sie macht keine Aussage darüber, wie groß die Wahrscheinlichkeit für eine zweite Krebserkrankung nach erfolgreich behandelter Ersterkrankung ist.
dh/PZ/NK