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Krebs: Wohnort beeinflusst Überlebenschance

Lena Höppner  |  04.02.2022

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene und Angehörige ein großer Schock. Durch moderne Therapien und Früherkennungsuntersuchungen sind die Heilungschancen heute größer denn je. Die Region, in der man lebt, bestimmt aber immer noch den Zugang zu diesen Möglichkeiten. Darauf macht die Deutsche Krebshilfe im Rahmen des Weltkrebstags am 4. Februar 2022 aufmerksam.

Krebspatientin wird von Pflegerin umarmt
Die Versorgung von Krebspatienten ist auch in Deutschland nicht überall gleich.
© KatarzynaBialasiewicz/iStockphoto

Der diesjährige Weltkrebstag steht unter dem Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“. Denn noch immer gibt es Ungleichheiten in der Versorgung bei der Bevölkerung auf dem Land und in der Stadt. Auswertungen haben ergeben, dass die Chancen auf ein Überleben in den städtischen Ballungsgebieten höher sind als in ländlichen Regionen. Im Jahre 2007 hat die deutsche Krebshilfe ein Projekt gestartet, das den Ausbau von speziellen Tumorzentren fördert, die mit Krankenhäusern und Arztpraxen in der Umgebung zusammenarbeiten und das Personal regelmäßig schulen. Dies soll Patienten in allen Teilen von Deutschland einen vergleichbaren Standard bei der Therapie ermöglichen. „Insbesondere in vielen ländlichen Gebieten haben wir jedoch noch einen weiten Weg vor uns“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.

Pflegenotstand auch in der Onkologie

Ein Problem, dass sowohl die städtische als auch die ländlicheren Regionen betrifft, ist für Krebspatienten speziell ausgebildetes Pflegepersonal. Dies liegt vor allem an den Arbeitsbedingungen und der fehlenden Anerkennung für diesen Berufsstand. Etwas besser sieht die Versorgungslage bei der psychologischen Begleitung von Krebspatienten aus, aber auch hier gibt es regionale Unterschiede. „Gegenwärtig ist die Versorgungssituation besonders in ländlichen Regionen oder für bestimmte Zielgruppen wie Patienten mit Migrationshintergrund noch sehr lückenhaft“, so Professor Anja Mehnert-Theuerkauf, Leiterin Medizinische Psychologie und Soziologie des Uni-Klinikums Leipzig.  Jeder dritte Betroffene braucht mentale Unterstützung bei der Verarbeitung und Bewältigung der Erkrankung. Umso wichtiger, dass es eine gute Versorgung in allen Gegenden in Deutschland gibt. Einen ersten Erfolg gibt es bereits: seit 2021 übernehmen Krankenkassen 80 Prozent der Kosten einer ambulanten psychosozialen Therapie.

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