27.05.2014
Bestimmte Krebserkrankungen kommen demnach häufiger in armen Regionen vor, während andere eher in reicheren Gebieten auftreten. Zu diesem Schluss kamen Forscher um Dr. Francis Boscoe vom New York State Cancer Registry, die anhand von fast drei Millionen Tumordiagnosen zwischen 2005 und 2009 aus 16 amerikanischen Bundesstaaten untersucht hatten, ob zwischen dem Vorkommen von Krebs und Wohlstand eine Verbindung besteht.
Sie fanden heraus, dass die allgemeine Gefahr, an einem bösartigen Tumor zu erkranken, nicht damit zusammenhängt, ob man reich oder arm ist. Krebs treffe Reiche wie Arme gleichermaßen, berichten die Wissenschaftler online in der Fachzeitschrift Cancer. Allerdings scheint der sozioökonomische Status zu beeinflussen, welche Art von Krebs am wahrscheinlichsten entsteht. Für immerhin 32 von 39 Krebsarten fanden die Forscher hier einen Zusammenhang. In ärmeren Regionen traten demzufolge häufiger Krebsarten wie das Kaposi-Sarkom, das sich häufig auf der Haut zeigt und oft mit AIDS in Verbindung gebracht wird, sowie Krebs an Kehlkopf, Gebärmutter, Penis oder Leber auf. Dagegen kamen schwarzer Hautkrebs, Schilddrüsen- und Hodenkrebs vor allem in einem besonders reichen Umfeld vor.
Auf den ersten Blick schiene es, als ob alle – unabhängig vom Wohlstand ihrer Region – gleichermaßen gebeutelt seien, so Boscoe. Doch seien die Krebsarten, die mit Armut zusammenhängen, seltener, dafür aber oft lebensgefährlicher. Die der Reichen seien dagegen zwar häufiger, gingen aber mit einer geringeren Sterblichkeit einher. "In Bezug auf Krebs bedeutet das, dass arme Menschen eher an der Krankheit sterben, reiche Menschen sterben mit ihr", sagt Boscoe.
HH