Krebstherapie: Akupunktur lindert Mundtrockenheit
24.10.2012
Die Forscher hatten untersucht, wie sich wöchentliche Akupunktursitzungen mit einer Dauer von 20 Minuten über mehrere Wochen auf die Mundtrockenheit von Krebspatienten auswirken. Zum einen maßen sie mit Hilfe von Teststreifen die objektive Mundtrockenheit, also wie viel Speichel tatsächlich vorhanden war. Zum anderen stellten sie den Patienten Fragen zu ihrem subjektiven Empfinden – dem Gefühl von zähem Speichel oder trockenen Lippen, dem Bedürfnis, Wasser zu trinken, um dem trockenen Gefühl entgegenzuwirken oder um Essen schlucken zu können sowie nächtliches Aufwachen, um zu trinken.
Das Ergebnis war insofern erstaunlich, weil sich durch die Akupunktur an der tatsächlichen Speichelmenge nichts änderte. Doch hatten Patienten mit Akupunkturbehandlung doppelt so häufig das Gefühl, dass ihr Mund weniger trocken sei, im Vergleich zu Patienten, die eine Unterweisung zur Mundhygiene bekommen hatten. Auch die individuellen Begleiterscheinungen verbesserten sich durch die Nadeltherapie. Mundtrockenheit scheine demnach ein völlig subjektives Symptom zu sein, unabhängig von der gemessenen Speichelmenge, so die Forscher.
Ein trockener Mund, medizinisch Xerostomie, ist ein häufiger Nebeneffekt bei der Strahlentherapie von Tumoren im Kopf- und Nackenbereich. Er entsteht dann, wenn die Speicheldrüsen durch die Therapie in Mitleidenschaft gezogen werden und somit weniger Speichel produziert wird. Speichelersatzpräparate, wie Mundspülungen, Gels und Sprays können die Beschwerden kurzfristig lindern.
HH