Weniger Hormontherapie – seltener zur Mammografie?
22.08.2011
Seit 1987 die ersten Mammografien durchgeführt wurden, nahm die Zahl der Frauen, die diese Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs in Anspruch nahmen, jährlich zu. Bis zum Jahr 2005 – in diesem Jahr sank die Zahl in den USA erstmals. Wissenschaftler fragten sich, ob der Grund dafür im Umdenken zur Frage der Hormonersatztherapie zu suchen sei. Zu dieser Zeit kam bedingt durch Studienergebnisse die regelmäßige Hormongabe an Frauen in den Wechseljahren in die Kritik. Aus der Ersatztherapie, die einen Hormonmangel ausgleichen sollte, wurde eine Hormontherapie. Sie kommt zum Einsatz bei starken Wechseljahrsbeschwerden – und dann erst nach Überprüfung und Abwägung verschiedener Risikofaktoren.
Um der abnehmenden Zahl an Mammografien auf den Grund zu gehen, befragten die Wissenschaftler in den Jahren 2000 und 2005 jeweils über 7000 Frauen über 50 Jahren. Dabei stellten sie fest, dass bei Frauen zwischen 50 und 64 Jahren tatsächlich der Rückgang bei den Hormonbehandlungen Ursache für die "Mammografiemüdigkeit" war. Bei den älteren Frauen bestand dieser Zusammenhang jedoch nicht. Weitere Faktoren, die beeinflussten, ob eine Frau eine Mammografie in Anspruch nahm, waren ihre Ausbildung, die Art ihrer Krankenversicherung und der Zeitpunkt ihres letzten Arztbesuches.
"Die Empfehlung durch den Arzt ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Mammografie", erläuterte Dr. Nancy Breen vom Nationalen Krebszentrum in Rockville (USA). Umstände, die die Regelmäßigkeit von Arztbesuchen reduzieren, könnten sich daher auch auf die Häufigkeit von Früherkennungsuntersuchungen auswirken.
In Deutschland haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammografie-Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs, dem sogenannten Mammografie-Screening.
Weitergehende Informationen finden Interessierte bei der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.
MP