12.11.2012
Chemie-Ingenieurin Professor Zhenan Bao und ihr Team von der Universität Stanford in den USA sind der perfekten künstlichen Haut auf der Spur. Biegsam und belastbar soll sie sein, wie echte Haut. Und leitfähig für elektrischen Strom, denn nur so kann das künstliche Gewebe "fühlen". Als Sahnehäubchen wünschten sich die Wissenschaftler jedoch, dass sich ihre Kunsthaut selbst reparieren könne.
Doch die Selbstheilungsmechanismen bisheriger Modelle hatten handfeste Nachteile. So musste eine künstliche Haut hohen Temperaturen ausgesetzt werden, um regenerieren zu können. Eine andere konnte sich zwar bei Raumtemperatur heilen, aber das ganz funktionierte nur ein einziges Mal.
Das jetzt neu entwickelte Material scheint den hohen Anforderungen der Ingenieure zu genügen. Um die Selbstheilungskräfte ihrer Entwicklung zu prüfen, nahmen die Forscher ein dünnes Stück, schnitten es mit einem Skalpell in der Mitte durch und drückten die auseinanderklaffenden Enden sachte für ein paar Sekunden aneinander. Schon nach dieser kurzen Zeit hatte das Material 75 Prozent seiner ehemaligen Stärke und Leitfähigkeit wiedererlangt. Nach etwa 30 Minuten hatte die Haut nahezu ihren Ausgangszustand erreicht. "Wenn man bedenkt, dass selbst menschliche Haut mehrere Tage benötigt, um sich selbst zu heilen, ist das eine ziemlich coole Leistung unserer künstlichen Haut", kommentierte Studienautor Benjamin Chee-Keong Tee die Ergebnisse.
FH